Ein paar Bücher habe ich schon dazu gelesen, da stehen
teilweise Geschichten drin, bei denen denke ich mir „Oh bitte, übertreibt nicht
so.“, allem voran soll man ganz viel meditieren, um auf die geistige Ebene zu
kommen. Fünf bis zehn Minuten am Tag still dasitzen und an nichts denken am
Anfang würde reichen. Alle sind sich in ihren Büchern einig, stundenlanges
meditieren über Jahre hinweg, dann hätte man den Dreh so langsam raus auf die
geistige Ebene zu kommen. Dann könnte man es absichtlich herbeiführen,
Nachrichten zu empfangen. Wenn ich das kommerziell verwertet möchte, aber das
will ich ja nicht. Ich finde es moralisch auch sehr zweifelhaft, so eine Gabe
kommerziell zu verwerten. Der Tod ist zwar nicht umsonst, aber für das Leben
nach dem Tod und den Lieben in der Trauer noch Geld abzuknöpfen, finde ich
frech. Wenn ich eine Nachricht bekomme, dann hat das einen Grund. Nämlich dem
für den die Nachricht ist damit zu helfen.
Seitdem das mit meiner Kollegin war (Der Kontakt der alles veränderte), bin ich aufmerksamer
geworden bei den Gedanken, die in meinem Kopf rumsausen. Offen für Eindrücke
beim Beobachten von Menschen war ich schon immer. Ich kann stundenlang einfach
nur dasitzen mit meinem Latte Macchiato in der Hand und Menschen beobachten. Bisher
habe ich nur das Behavior beobachtet und keine anderen Gedanken beachtet. Das
ist mittlerweile anders, ich fühle sie manchmal auch. Das hört sich jetzt
bestimmt total bescheuert an, es ist auch schwer zu beschreiben. Aber das was
sonst immer gefühlter Zufall war, was als von mir Geraten ausgesprochen wurde,
sich als wahr herausgestellt hat, ist für mich ein wertvoller geworden. Es
bestätigt mich in meiner Annahme, dass es nicht einfach nur Zufall war.
Da fällt mir eine sehr prägnante Geschichte ein, die schon
sehr viele Jahre her ist. Damals hatte ich bei einem Führungskräfte-Entwicklungs-Programm
teilgenommen und auf einem der unzähligen Workshops ging es um Kommunikation. Im
Detail ging es darum, jemanden an zu sehen, ohne in Anzustarren (der
Business-Blick direkt auf die Nasenwurzel zwischen die Augen, wer das mal
testen will) und das Erkennen ob jemand offen für ein Gespräch ist oder eher
verschlossen.
Wir sollten uns in Pärchen zusammentun und uns dann
gegenübersetzen. Meinen Mitstreiter kannte ich aus einigen Seminaren zuvor, er
war kurz davor sein erstes Kind zu bekommen, also nicht er, sondern seine Frau
und es konnte jeden Tag soweit sein. Dementsprechend aufgeregt und nervös war
er, hatte das Handy immer am Mann.
Die Aufgabe war einfach, schaut euch in die Augen und sagt
nichts, stellt einfach nur fest ob der Andere offen für ein Gespräch ist oder
nicht. Ich war als Erste dran, bei ihm zu raten und sah ihm in die Augen. Was
ich sah, waren nicht seine Augen, sondern ein Bild erschien mir vor meinem
geistigen Auge. Ein Zimmer, ein Kinderzimmer mit pastellgelben Wänden und
weißen Vorhängen mit Blumen darauf. Daraufhin sagte ich, er sei offen für ein
Gespräch und damit hatte ich Recht. Ein Schmunzeln konnte ich mir aber nicht
verkneifen und jeder der mich gut kennt weiß, dass man mich besser nicht danach
fragt, warum ich geschmunzelt habe. Er tat es und ich erzählte ihm davon, was
ich sah – daraufhin verschwand seine Gesichtsfarbe etwas und räusperte sich. „Du
hast gerade das Zimmer meines Kindes beschrieben, genau so haben wir es letztes
Wochenende hergerichtet. Bist du eine Hexe oder wie hast du das gemacht?“ Das
war das zweite Mal, dass mich jemand Hexe nannte und die Übung war relativ
schnell beendet. Es ist nun neun Jahre her und ich kann nur vage ableiten, wie
es funktioniert haben kann.
Diese Fähigkeit bezeichnet man als Hellsehen laut den
Büchern und ich würde es so anleiten: Man stimmt sich geistig aufeinander ein,
da man sich in der Aufgabe einig ist, öffnet seine Gedanken und lässt diese zu,
um sie sehen zu können. So konkret beschrieben, könnte man das tatsächlich auch
üben. Immer wieder wird auch davon gesprochen, das in einem sogenannten Entwicklungskreis
zu tun. Bis jetzt habe ich so einen noch nicht gefunden, aber ich bin mir
sicher, Destiny führt mich auf meinem Weg und ich werde berichten.
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