Das kennt wahrscheinlich jeder – der Punkt im Leben an dem
man reflektiert, was man vielleicht irgendwann hätte anders machen können und
wie es dann sein könnte. Aber es ist doch so, dass man erst darüber nachdenkt,
wenn man sich entwickelt hat und feststellt, irgendwas muss sich für die Zukunft
verändern, denn die Vergangenheit ist nun einmal wie sie ist.
An so einem Punkt bin ich nun – gewachsen mit den
Erfahrungen, die ich gemacht habe und jetzt auf der Suche, wer ich in Zukunft
sein möchte. Meine medialen Eigenschaften sollten mir dabei eigentlich helfen,
aber momentan ist hier Flaute und ich spür nur – irgendwas wird sich verändern,
keine Ahnung was.
Eine mentale Watsch´n habe ich bereits erhalten, als meine
Chefin uns verkündete, dass sie uns demnächst verlässt, um einen Job anzunehmen
auf den auch ich mich ebenfalls beworben hatte. Jedoch habe ich während des
Vorstellungsgespräches völlig versagt, da ich nicht über die diplomatischen
rhetorischen Fähigkeiten verfüge und schon gleich gar keinen Manager darstellen
kann. Dass sie sich ebenfalls auf diesen Job beworben hatte, hatte sie
verschwiegen als ich mit ihr meine Vorbereitungen auf das Vorstellungsgespräch
durchging. Nichts, aber auch gar nichts ließ sie sich anmerken und ich habe es
auch nicht gespürt, dass sie irgendwas verheimlichen würde. Versteht mich nicht
falsch, ich freue mich für sie und ich hatte den Job für mich bereits abgehakt,
als ich wieder nach Hause fuhr nach meinem Termin.
Dann kommt noch hinzu, dass ich es einfach nicht schaffe
meine teils aufbrausende Art in den Griff zu bekommen und ich denke, damit mach
ich es mir auch oft unnötig schwer. Eine gewisse Gelassenheit in Richtung „das
wird sich schon alles regeln“ habe ich zwar aber, wenn ich etwas weniger
leidenschaftlich bei einigen Dingen wäre, täte ich wohl gut daran. Aber bin ich
dann noch ich? Ruhiger bin ich geworden, auch meiner Erkrankung geschuldet.
Weiser – weiß ich nicht. Nachdenklicher – auf jeden Fall. Wo will ich hin? Ich
weiß es nicht.
Damit beschreibe ich jetzt aber keine Midlife-Crisis oder
sowas in der Richtung – ich will nur endlich erwachsen werden! An manchen Tagen
fühle ich mich, als wäre ich erst gestern aus der Schule gekommen und kein
Stückchen schlauer als damals. Objektiv betrachtet stimmt das natürlich nicht,
subjektiv bin ich nicht da wo ich mich eigentlich sehe. Ich hangel mich wie in
einem Dschungel von einer Liane zur Anderen, das Ziel verändert sich jedoch mit
jedem Sprung. Ich weiß erst dann wie es weitergeht, wenn ich eine Sache
abgeschlossen habe. Das ist frustrierend, mir fehlt derzeit der Weitblick und
ich kann mich auch nicht mehr auf mehr als eine Sache wirklich konzentrieren,
der Rest in meinem Kopf ist nur Wirrwarr – das Hamsterrad der Emotionen.
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