Mittwoch, 27. Juni 2018

Das Hamsterrad der Emotionen


Das kennt wahrscheinlich jeder – der Punkt im Leben an dem man reflektiert, was man vielleicht irgendwann hätte anders machen können und wie es dann sein könnte. Aber es ist doch so, dass man erst darüber nachdenkt, wenn man sich entwickelt hat und feststellt, irgendwas muss sich für die Zukunft verändern, denn die Vergangenheit ist nun einmal wie sie ist.
An so einem Punkt bin ich nun – gewachsen mit den Erfahrungen, die ich gemacht habe und jetzt auf der Suche, wer ich in Zukunft sein möchte. Meine medialen Eigenschaften sollten mir dabei eigentlich helfen, aber momentan ist hier Flaute und ich spür nur – irgendwas wird sich verändern, keine Ahnung was.

Eine mentale Watsch´n habe ich bereits erhalten, als meine Chefin uns verkündete, dass sie uns demnächst verlässt, um einen Job anzunehmen auf den auch ich mich ebenfalls beworben hatte. Jedoch habe ich während des Vorstellungsgespräches völlig versagt, da ich nicht über die diplomatischen rhetorischen Fähigkeiten verfüge und schon gleich gar keinen Manager darstellen kann. Dass sie sich ebenfalls auf diesen Job beworben hatte, hatte sie verschwiegen als ich mit ihr meine Vorbereitungen auf das Vorstellungsgespräch durchging. Nichts, aber auch gar nichts ließ sie sich anmerken und ich habe es auch nicht gespürt, dass sie irgendwas verheimlichen würde. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich für sie und ich hatte den Job für mich bereits abgehakt, als ich wieder nach Hause fuhr nach meinem Termin.

Dann kommt noch hinzu, dass ich es einfach nicht schaffe meine teils aufbrausende Art in den Griff zu bekommen und ich denke, damit mach ich es mir auch oft unnötig schwer. Eine gewisse Gelassenheit in Richtung „das wird sich schon alles regeln“ habe ich zwar aber, wenn ich etwas weniger leidenschaftlich bei einigen Dingen wäre, täte ich wohl gut daran. Aber bin ich dann noch ich? Ruhiger bin ich geworden, auch meiner Erkrankung geschuldet. Weiser – weiß ich nicht. Nachdenklicher – auf jeden Fall. Wo will ich hin? Ich weiß es nicht.

Damit beschreibe ich jetzt aber keine Midlife-Crisis oder sowas in der Richtung – ich will nur endlich erwachsen werden! An manchen Tagen fühle ich mich, als wäre ich erst gestern aus der Schule gekommen und kein Stückchen schlauer als damals. Objektiv betrachtet stimmt das natürlich nicht, subjektiv bin ich nicht da wo ich mich eigentlich sehe. Ich hangel mich wie in einem Dschungel von einer Liane zur Anderen, das Ziel verändert sich jedoch mit jedem Sprung. Ich weiß erst dann wie es weitergeht, wenn ich eine Sache abgeschlossen habe. Das ist frustrierend, mir fehlt derzeit der Weitblick und ich kann mich auch nicht mehr auf mehr als eine Sache wirklich konzentrieren, der Rest in meinem Kopf ist nur Wirrwarr – das Hamsterrad der Emotionen.

Sonntag, 17. Juni 2018

Als wäre es gestern gewesen…


Diesen Gedanken kennt sicherlich jeder. Man weiß gar nicht mehr, wann man sich zuletzt getroffen hat, aber es ist als wäre es gestern das letzte Mal gewesen. So ging es mir gestern auf unserem 20-jährigem Klassentreffen. Es war schon irgendwie verrückt die Menschen, oder zumindest einen großen Teil von Ihnen wieder zu sehen, mit denen man einen ganzen Lebensabschnitt verbracht hat. Spannend war auch zu sehen, wie sie sich entwickelt hatten, wobei die „Jungen“ mit den Jahren definitiv einen größeren Sprung gemacht und sich vor allem optisch verändert haben. Sie waren nicht mehr wieder zu erkennen. Im Gegensatz zu den Mädels, die erkannte man schnell wieder.

Genauso wusste man auch relativ schnell wieder, wen man mochte und wen nicht. Die Energien sind bei vielen noch genau so destruktiv gewesen, wie sie es zu Schulzeiten waren. Beim gemeinsamen Essen in einem wunderschönen Gewölbekeller ließen sich Erinnerungen wiederauffrischen und ich war schockiert, wie viel ich überhaupt nicht mehr weiß. Meine Erkenntnis daraus – mein Leben ist jetzt so viel interessanter, dass ich mich mit den Gedanken an die „gute alte Zeit“ nicht aufhalte. Das Schwelgen in alten Erinnerungen war bei vielen auch ein Nachtrauern der vergangenen Jahre.

Interessant war es auch, die Menschen einfach zu beobachten, Ihre Aura wahr zu nehmen. Für mich war das gestern wie ein Emotionsbuffet, von allem war etwas dabei. Das hat mich teilweise ganz schön überfordert und ich habe mich öfter kurz mal ausgeklinkt. Die Eindrücke und Gedanken dazu überrannten mich und das ist wohl auch der Grund, warum ich Menschenansammlungen meide. Da war diese eine Person, die hatte bereits in der Schule schon keine gute Energie und war regelrecht bösartig getrieben und genau das gleiche Gefühl bekam ich, wenn ich sie gestern angeschaut habe. Es lief mir eiskalt den Buckel runter. Einfach eine böse Aura und ich meine böse, nicht blöde, arrogant oder sonst was, sondern wirklich böse. Ein schwer zu beschreibendes Gefühl.

Ich vermied es aber, mich auf einen Menschen konkret ein zu pendeln, wollte nichts wissen und schon gar nichts sagen müssen. Daher verließ ich auch als eine der Ersten das ganze Spektakel wieder. Für mich kann ich behaupten, der Abend hat Spaß gemacht und er hat gezeigt, dass wir alle von Energie umgeben sind, die sich entweder anzieht oder abstößt, egal wie viele Jahre vergehen. Ich will mehr darüber wissen, also weiter lesen und leben.

Samstag, 16. Juni 2018

Wie funktioniert es?


Ein paar Bücher habe ich schon dazu gelesen, da stehen teilweise Geschichten drin, bei denen denke ich mir „Oh bitte, übertreibt nicht so.“, allem voran soll man ganz viel meditieren, um auf die geistige Ebene zu kommen. Fünf bis zehn Minuten am Tag still dasitzen und an nichts denken am Anfang würde reichen. Alle sind sich in ihren Büchern einig, stundenlanges meditieren über Jahre hinweg, dann hätte man den Dreh so langsam raus auf die geistige Ebene zu kommen. Dann könnte man es absichtlich herbeiführen, Nachrichten zu empfangen. Wenn ich das kommerziell verwertet möchte, aber das will ich ja nicht. Ich finde es moralisch auch sehr zweifelhaft, so eine Gabe kommerziell zu verwerten. Der Tod ist zwar nicht umsonst, aber für das Leben nach dem Tod und den Lieben in der Trauer noch Geld abzuknöpfen, finde ich frech. Wenn ich eine Nachricht bekomme, dann hat das einen Grund. Nämlich dem für den die Nachricht ist damit zu helfen.

Seitdem das mit meiner Kollegin war (Der Kontakt der alles veränderte), bin ich aufmerksamer geworden bei den Gedanken, die in meinem Kopf rumsausen. Offen für Eindrücke beim Beobachten von Menschen war ich schon immer. Ich kann stundenlang einfach nur dasitzen mit meinem Latte Macchiato in der Hand und Menschen beobachten. Bisher habe ich nur das Behavior beobachtet und keine anderen Gedanken beachtet. Das ist mittlerweile anders, ich fühle sie manchmal auch. Das hört sich jetzt bestimmt total bescheuert an, es ist auch schwer zu beschreiben. Aber das was sonst immer gefühlter Zufall war, was als von mir Geraten ausgesprochen wurde, sich als wahr herausgestellt hat, ist für mich ein wertvoller geworden. Es bestätigt mich in meiner Annahme, dass es nicht einfach nur Zufall war.

Da fällt mir eine sehr prägnante Geschichte ein, die schon sehr viele Jahre her ist. Damals hatte ich bei einem Führungskräfte-Entwicklungs-Programm teilgenommen und auf einem der unzähligen Workshops ging es um Kommunikation. Im Detail ging es darum, jemanden an zu sehen, ohne in Anzustarren (der Business-Blick direkt auf die Nasenwurzel zwischen die Augen, wer das mal testen will) und das Erkennen ob jemand offen für ein Gespräch ist oder eher verschlossen.
Wir sollten uns in Pärchen zusammentun und uns dann gegenübersetzen. Meinen Mitstreiter kannte ich aus einigen Seminaren zuvor, er war kurz davor sein erstes Kind zu bekommen, also nicht er, sondern seine Frau und es konnte jeden Tag soweit sein. Dementsprechend aufgeregt und nervös war er, hatte das Handy immer am Mann.
Die Aufgabe war einfach, schaut euch in die Augen und sagt nichts, stellt einfach nur fest ob der Andere offen für ein Gespräch ist oder nicht. Ich war als Erste dran, bei ihm zu raten und sah ihm in die Augen. Was ich sah, waren nicht seine Augen, sondern ein Bild erschien mir vor meinem geistigen Auge. Ein Zimmer, ein Kinderzimmer mit pastellgelben Wänden und weißen Vorhängen mit Blumen darauf. Daraufhin sagte ich, er sei offen für ein Gespräch und damit hatte ich Recht. Ein Schmunzeln konnte ich mir aber nicht verkneifen und jeder der mich gut kennt weiß, dass man mich besser nicht danach fragt, warum ich geschmunzelt habe. Er tat es und ich erzählte ihm davon, was ich sah – daraufhin verschwand seine Gesichtsfarbe etwas und räusperte sich. „Du hast gerade das Zimmer meines Kindes beschrieben, genau so haben wir es letztes Wochenende hergerichtet. Bist du eine Hexe oder wie hast du das gemacht?“ Das war das zweite Mal, dass mich jemand Hexe nannte und die Übung war relativ schnell beendet. Es ist nun neun Jahre her und ich kann nur vage ableiten, wie es funktioniert haben kann.

Diese Fähigkeit bezeichnet man als Hellsehen laut den Büchern und ich würde es so anleiten: Man stimmt sich geistig aufeinander ein, da man sich in der Aufgabe einig ist, öffnet seine Gedanken und lässt diese zu, um sie sehen zu können. So konkret beschrieben, könnte man das tatsächlich auch üben. Immer wieder wird auch davon gesprochen, das in einem sogenannten Entwicklungskreis zu tun. Bis jetzt habe ich so einen noch nicht gefunden, aber ich bin mir sicher, Destiny führt mich auf meinem Weg und ich werde berichten.