´Personifiziere die Krankheit und lerne sie kennen, dann
kannst du auch mit ihr umgehen´ – so könnte wohl zusammengefasst werden, was
der Konsens bzgl. der MS heute im
Vorgespräch zu der Hypnosetherapie war. Diese Krankheit können wir nicht
behandeln, die ist einfach da. Aber das ganze Drumherum mit Panikattacken und
Ängsten – Halleluja – lässt sich therapieren durch Konditionierung und
Programmierung, so nenne ich das mal.
Es kostet wirklich viel Geld so eine Therapiepauschale, aber
wenn es mir hilft, ist es gut investiert und der Stundensatz selbst für einen
Onkel Doktor relativ niedrig. Das Beste daran: breche ich ab, weil es doch nichts
bringt, bekomme ich das restliche Geld wieder zurück. So gesehen eine sichere
Sache und wieviel sollte mir meine Lebensqualität wert sein, kann man es
überhaupt beziffern?
Gestern habe ich unter anderem mit meinem Lieblingsmenschen
bzgl. dieser Sache telefoniert und auf die Frage, wie ich darauf gekommen bin,
musste ich zugeben, es war eigentlich nicht meine Idee. Es war eine Eingebung,
nur ein Wort das mir eingeflüstert wurde in einem ruhigen Moment zwischen den
Jahren – ´Hypnosetherapie`. Wenn ich raten müsste, wer das war, würde ich meine
Oma dahinter vermuten. Sie war auch die Eingebung für den Umzug bzw. die Wahl
der neuen Wohnung.
Früher habe ich mein Geld für meine Spielsucht quasi beim
Fenster rausgeworfen. Das war weit mehr, als was mich die Therapie nun kostet.
Diese Ausgaben hatten sich jedoch eher eingeschlichen. Jetzt so viel Geld auf
einmal für etwas auszugeben, was ich noch nicht einmal sehen oder greifen kann,
löst doch etwas Unwohlsein in mir aus. Oder ist es nur eine List meines inneren
Zweiflers, der mich aufhalten will? So könnte ich es mir vorstellen oder besser
ihn, meinen Bremser – der Namenlose.
Er, der sich in dir versteckt.
Er, der sich einen Spaß daraus macht, die aufregendsten
Dinge zu vereiteln.
Er, mit dem du einfach nicht rechnest.
Er taucht auf und verschwindet, wie es ihm gefällt.
Er ist hartnäckig in seiner Anwesenheit, verrät nicht was
ihn antreibt.
Seinen Namen kennst du nicht, kannst ihn nicht benennen.
Ist es vielleicht kein er, sondern eine Sie? Gerade als ich
mir diese Frage gestellt habe, drehte sich in mir etwas, als würde er widersprechen.
Es ist also ein Er. Seinen Namen kenne ich nicht und ehe mir einer für ihn
einfällt, bin ich ihn hoffentlich wieder los.
Das Thema ist schwer mit Jemanden zu besprechen, der es
nicht selbst kennt. Verständnis dafür aufzubringen, das weiß ich sicher denn
ich kannte dieses Thema früher auch nur vom Hörensagen, ist für Außenstehende
nicht einfach. Doch tatsächlich tritt es häufiger auf, als man jemals erfahren
wird. Viele sprechen nicht darüber und die, die darüber sprechen, haben bei
Zweiflern einen schweren Stand.
Wenn
ich reflektiere, warum es bei mir so weit gekommen ist, kann die Antwort nur
lauten: ´weil ich es unterschätzt habe, wie meine Erkrankung und Dinge, die
damit einhergehen, Einfluss auf mich nehmen´.